Carolin Beyer - Malerei, Illustration - Hamburg Parkallee 61 20144 Hamburg
Carolin BeyerLehre

»Paare und andere Individualisten in Hamburg«

Handelskammer Hamburg (Katalog)

11. November 2008 bis 9. Januar 2009

Carolin Beyer zeigt im Winter 2008 in der Handelskammer Hamburg ihre Bildnisserie »Paare und andere Individualisten«.
Mit den dort ausgestellten 28 Bildnissen, Doppelporträts und Einzelbilder von zum Teil bekannten Persönlichkeiten, wie Barbara Auer und Roger Willemsen, unternimmt die Hamburger Künst-lerin den ernsthaften Versuch einer Renaissance der Porträtmalerei. Orientiert an der älteren Kunstgeschichte, aber vor allem an modernen Malern wie Pablo Picasso und Max Beckmann rückt sie, fast so sachlich wie eine Psychologin, die Darstellung der jeweiligen Wesenart von Menschen aus Hamburg in den Vordergrund. Es geht ihr nicht um Formzerstörung wie in den Bildnissen eines Francis Bacon, auch nicht um die Hässlichkeit im Sein, wie in den Werken eines Lucien Freud zu sehen, sondern um objektive Charakteristik mit Mitteln der Malerei und Antwort auf die ewige Menschheitsfrage: Wer bin ich?

Dr. Felix Billeter, München

 

Auszug aus dem Interview
»In Bewegung - offen - mit allen Sinnen… «

Roger Willemsen: Der vorliegende Zyklus mit den Hamburger Porträts, wo steht der innerhalb Ihres Werkes? Wo sind Sie angekommen? Wo halten Sie gerade an in diesem Prozess?

Carolin Beyer: Ich glaube so in der Mitte, könnte ich mir vorstellen. Es ist ein Thema, das mich immer schon beschäftigt hat: Der Mensch. Der Mensch in seiner Ganzheit, in seiner Körpersprache. Da würde ich gern wieder zum einen die Psychiatrie und die Neurologie mit hinzuziehen - durch die väterliche Prägung, sowie die ganzheitliche Betrachtung des Menschen. Und andererseits auch die Auseinandersetzung mit Moshe Feldenkrais’ Credo »Bewusstheit durch Bewegung«. Und so teilt sich dieser Zyklus eben in die Sitzenden und die Stehenden auf und zeigt, wie unterschiedlich Sitzen sein kann und Stehen.

Roger Willemsen: … und die Liegenden.

Carolin Beyer: … Und die Liegenden, genau! - Und WIE tun sie das? Wie werden dabei die Hände gehalten, wie die Füße? Es ist alles so individuell und erzählt soviel über den Menschen. Es ist mir ganz wichtig, das so zusammenzufassen, an Menschen, die mir begegnet sind, Menschen, die Originale sind, die Profil haben, die vom Mainstream abweichen. Das interessante bei dieser Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber, die eigene Position, die eigenen Gefühle malerisch zu definieren.

Roger Willemsen: Was macht den Menschen aus, den Sie ein Original nennen?

Carolin Beyer: Ja, ein Original ist kein Durchschnittsmensch. Er hat vielmehr eine eigene Aussage, einen eigenen Kopf und damit eine Haltung. Er hat Ecken und Kanten und kann nicht anders, als so zu sein wie er ist. Er heult nicht mit den Wölfen, kann unbequem sein, Fragen stellen, hängt sein Fähnchen eben nicht in den Wind.

Roger Willemsen: Welche Quellen nutzen Sie? Lesen Sie zum besseren Verständnis des Menschen psychologische Literatur?

Carolin Beyer: Ich komme leider viel zu wenig zum Lesen. Die Prägung fand in der Kindheit statt, durch Gespräche mit meinem Vater, der es mich wirklich mit der Muttermilch hat aufsaugen lassen. Das Deuten von Verhaltensformen, das war unser tägliches Brot...

Roger Willemsen: Und was die Körpersprache angeht?

Carolin Beyer: Die Moshe Feldenkrais-Methode gibt mir Aufschluss über die Haltung eines Menschen und seine Körpersprache, auch über seine Blockaden und deren Ausdrucksform.

Katalog Katalog Vorschauseite Katalog

Dölling und Galitz, 
München , Hamburg
ISBN 978-3937904-79-5
Preis € 22,50

Pressestimmen:

Hamburger Abendblatt 13.12.2008 I Katalog
Hamburger Abendblatt 13.12.2008 IIKatalog
Die Welt 10.11.2008Katalog
8.12.2008 Katalog

 

Barbara Auer, Schauspielerin, Acryl/Leinwand 150 x 100, 2008
Japanische Tinte auf Papier, DIN A4

Bilder der Ausstellung >>